Herstellungsprozess

Zur Vorbereitung der Arbeit am Meiler gehört, dass die Platte (Lehmschicht) genäßt und die Erdschicht (Gmiel) zu einem Kranz ausgezogen wird. In der Mitte der Platte bildet der Köhler den Feuerschacht (Füllhaus), das Herzstück des Meilers. Über ihn wird der Brennvorgang eingeleitet. Drei Stangen werden mit einem Draht zusammengebunden und mit anderen Stangen wird der Schacht geschlossen. Der Schacht wird dann mit Holz und Holzkohlenreste gefüllt. Danach schichten wir sorgfältig die Hölzer um den Schacht, beginnend mit kurzen bis meterlangen Holzscheitern. Dabei muss darauf geachtet werden, dass möglichst keine großen Zwischenräume entstehen, denn diese sind spätere Sollbruchstellen des Meilers. Am Ende haben unsere Meiler einen Durchmesser von fünf bis sechs Metern, wozu etwa zehn bis vierzehn Raummeter Holz benötigt werden.

 

Der sich nach oben noch verjüngende kegelförmige Meiler wird dann mit feuchtem Heu abgedeckt. Es bildet die Unterlage für die Deckschicht aus schwarzer Erde und Kohlenstaub (Gmiel). Angezündet werden die Meiler am Kopf des Füllhauses. Von hier aus verbreitet sich das "Feuer" (die Glutfront) allmählich gegen die Außenfläche des Meilers sowie von oben nach unten. Zur Regulierung des Verschwelungsprozesses stoßen wir kleine Luftlöcher in den Meiler, und zwar immer unterhalb der Glutfront, damit nicht zu viel Luft hinzutritt. Die Deckschicht muss ständig befeuchtet werden um ein Abbröseln des "Gmieles" zu verhindern.

   

  

 

Nach sechs bis neun Tage, immer von den Wetterbedingungen abhängig, ist der Brennvorgang abgeschlossen und das Ausnehmen kann beginnen. Die restliche Deckschicht wird mit Schaufeln und Rechen abgetragen bis die Holzkohle freigelegt ist. Nun wird der Meiler ausgenommen und die Kohle mit Rechen nach aussen gezogen und mit Wasser abgelöscht. Die Kohle bleibt einen Tag lang auf der Platte liegen um abzukühlen und auszutrocknen. Es kann sein, dass noch versteckte Glutstellen vorhanden sind die zu Feuern ausbrechen können und so die ganze Arbeit zunichte machen. Das Ausnehmen des Meilers ist eine der unangenehmsten Arbeiten beim Kohlen brennen. Durch das Ablöschen, steigen ständig heiße, mit Staubteilen durchsetzte Wasserdämpfe auf, denen wir Köhler ausgesetzt sind.

Anschließend wird die Holzkohle in Säcke abgefüllt. Auch hier muss darauf geachtet werden, dass keine versteckten Glutteile in den Sack kommen. Nun ist die Kohle verkaufsfertig und ist bei Grillfreunden aus der Region sehr beliebt.

Das Ergebnis des Brennvorganges: Verglichen mit einem bestimmten Quantum Brennholz hat die Holzkohle nur noch die Hälfte des ursprünglichen Volumens und nur noch ein Viertel des Gewichts, liefert aber, da sie gegenüber Brennholz fast wasserfrei ist, nahezu das Doppelte an Hitzegraden.